Anhaltende Waldbrände in unterschiedlichen Mittelmeerregionen sowie im Bereich des westlichen Balkans drohen – trotz maximalem Kräfteeinsatz der örtlichen und überregionalen Löschkräfte – mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten. Angesichts dieser besorgniserregenden Lageentwicklung wurden von den betroffenen Staaten Hilfsansuchen an die entsprechenden Einrichtungen der Europäischen Union gestellt. Über den EU-Zivilschutzmechanismus erfolgte die Mobilisierung und Koordination weiterer Unterstützung, so auch jene von Löschteams aus Österreich. Die Koordination aller dafür notwendigen Maßnahmen sowie die Einsatzbegleitung werden in solchen Fällen vom Bundesministerium für Inneres sichergestellt. So wurden Donnerstag, 05.08.20121 am späten Nachmittag/Abend, vom B.M.I auch rund 120 Kräfte aus Österreich aktiviert und mittels Einsatzbefehl in die betroffenen Regionen nach Nordmazedonien für Löscharbeiten bzw. zur Sicherstellung der Wasserversorgung über lange Wegstrecken entsandt. Weitere Löscheinheiten aus Slowenien und Bulgarien werden ebenfalls in Nordmazedonien wirksam werden.
Schulter an Schulter kämpfen über 100 Feuerwehrmitglieder aus Niederösterreich und der Steiermark seit Freitagfrüh gegen die verheerenden Waldbrände in Nordmazedonien. Die Katastrophenhilfe der österreichischen Kräfte erfolgt im Rahmen des Unionsmechanismus und wird vom Bundesministerium für Inneres (Abteilung für Krisen- und Katastrophenschutzmanagement) aus ¬ mit EU, lokalen Behörden und den involvierten Landesfeuerwehrverbänden – koordiniert. Den Lead der österreichischen Kräfte hat der LFV Niederösterreich inne, der neben der Waldbrandbekämpfung – mit Verpflegung, Sanitär- und Schlafmöglichkeiten – auch für den reibungslosen Betrieb der Base of Operation verantwortlich zeichnet. Hier stattete Botschafter Dr. Georg Woutsas den Einsatzkräften auch einen Besuch ab und überbrachte den Dank der Republik für die erbrachten Leistungen.
Gemeinsam mit slowenischen Einheiten und lokalen Kräften sowie der Zivilbevölkerung stemmen sich alle Beteiligten gegen das Flammeninferno, wo um jeden Meter Wald- und Wiesenboden und um jedes einzelne Haus mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen gekämpft wird.
Die steirischen Kräfte stellen unter anderem die Löschwasserförderung und den Wassertransport sicher. Wie die sterischen Einsatzkräfte aus dem Einsatzgebiet melden, ist die Motivation der Truppe ungebrochen hoch wenngleich von den eingesetzten Kräften ob der herrschenden Hitze und der enormen Brandausbreitung physisch viel abverlangt werde.
Vom Bereichsfeuerwehrverband Bruck an der Mur sind Kameraden der FF Kapfenberg-Diemlach, FF Kapfenberg-Stadt, Betriebsfeuerwehr Böhler, FF Bruck an der Mur, FF Turnau und FF Oberaich im Einsatz.
Ablöse vorbereitet
Im Zusammenwirken von BM.I, LFV Niederösterreich und LFV Steiermark wurde die Ablöse der Einsatzmannschaft von Feuerwehr und ÖRK koordiniert und organisiert. Der Kräftewechsel findet in der Nacht von Samstag 07.08.2021 auf Sonntag 08.08.2021 auf dem Luftweg statt. Abflug und Landung jeweils in Wien. Der Abflug ist Samstagabend für in etwa 23 Uhr avisiert, die Landung in Wien am Sonntagmorgen ist für ca. 6 Uhr eingetaktet. Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried und sein Stellvertreter LBDS Erwin Grangl werden heute Abend – aus steirischer Sicht – mit der Ablösemannschaft in den Einsatzraum aufbrechen.
Heute erreichten uns eine Meldung von unserem Kam. Manuel SCHWAB. Dieser ist gerade im Waldbrandeinsatz in Mazedonien eingesetzt. Trotz den Anstrengungen aufgrund des schwierigen Einsatzes geht es ihm soweit gut.
Hier ein paar Impressionen vom Einsatzgebiet
Sowohl Montag, 09.08.2021 als auch am Dienstag 10.08.2021 standen weiterhin im Zeichen der Verteidigung der Ortschaft Budinarci bzw. mehrerer abgelegener Gehöfte dieser Gemeinde, die sich auf rund 1.000 Meter Seehöhe befinden.
Temperaturen jenseits der 40 Grad, Windgeschwindigkeiten um die 40 km/h und die wochenlange extreme Trockenheit begünstigen immer wieder das Auflodern bzw. die Ausbreitung der Flammen und stellen die Einsatzkräfte samt Gerät vor große Herausforderungen.
Auch Glutnester bereits abgelöschter Brandherde zünden unter den gegebenen Bedingungen durch – so muss auch bereits abgebrannter Wald- und Wiesenboden auch immer wieder mit Wasser benetzt werden, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Dabei ist auch die Drohne mit Wärmebildkamera zum Einsatz gekommen.
In Ausnahmesituationen wird zum Schutz von Menschen und Infrastruktur in Absprache mit lokalen Behörden auch mit kontrollierten Gegenfeuern gearbeitet, um eine plötzliche und großflächige Ausdehnung der Flammen zu vermeiden.
Während die niederösterreichischen Einsatzkräfte im Rahmen ihrer Unterstützungsleistung die Wald- und Flurbrandbekämpfung durchführen und das Base of Operation mit Verpflegung etc. betreiben, liegt das Hauptaugenmerk der steirischen Einheiten auf die Sicherstellung der Löschwasserförderung.
In Summe wurden in den letzten beiden Tagen knapp 300.000 Liter Löschwasser durch Pendelverkehr der Tanklöschfahrzeuge bzw. durch das Erstellen von Zubringleitungen mittels Schläuchen an die Einsatzstelle befördert.
Um die lokalen und internationalen Löschmannschaften im unwegsamen Gelände auch ausreichend mit Wasser versorgen zu können, wurden dafür an den letzten beiden Tagen rund drei Kilometer an Schlauchleitungen verlegt und ein Höhenunterschied von 170 Meter überwunden.
Am Mittwoch, 11.08.2021 setzten die örtlichen Kräfte, die sich aus Behörde, Zivilschutz, Militär, Feuerwehr und Privatpersonen zusammensetzen, die Brandbekämpfung unvermindert fort. Die niederösterreichischen und steirischen Einsatzkräfte unterstützen den Kampf gegen die Flammen seit nunmehr sechs Tagen. Weitere Unterstützung kommt von Einheiten aus Slowenien und Bulgarien.
Unser Kam. Manuel SCHWAB ist vom Waldbrandeinsatz in Mazedonien zurückgekehrt. Von der FF Kapfenberg-Diemlach befindet sich derzeit keine Mannschaft im Einsatzgebiet.
Wir wünschen allen Einsatzkräften viel Erfolg bei der Brandbekämpfung und kommt alle wieder gesund heim.
Bericht: LFV Steiermark Fotos: FF Kapfenberg-Diemlach, FF Kapfenberg-Stadt und LFV Steiermark
siehe auch: www.lfv.steiermark.at
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